Das Image von Twitter ist am Boden, viele User:innen planen einen Umzug, andere sind schon angekommen. Die Antwort lautet oft Mastodon. Und was kann das?
Es ist weniger eine Entscheidung für Mastodon als eine gegen Twitter. Seit das Netzwerk mit dem blauen Vogel von einem anderen Vo-, äh, Elon Musk übernommen wurde, überschlagen sich die negativen Schlagzeilen.
Hier mal ein Auszug aus den letzten Wochen:
Nur logisch, dass diese Änderungen vielen der Twitter-Nutzer:innen sauer aufstoßen. Wie das aber so ist mit Worten und Taten – bislang sagten nur 1,6% dem Zwitschern wirklich endgültig Tschüss (Quelle: derstandard.de). Trotzdem ist da schon eine Menge in Bewegung – und gerade bei Mastodon ist der Ansturm enorm: 3,6 Millionen aktive Accounts sind auf der Twitter-Alternative unterwegs.
Er hat wieder mal seine Finger im Spiel: Jan Böhmermann ist seit Musks Übernahme ein glühender Verfechter von Mastodon. Neben dem Twitter-Hype El Hotzo sind auch öffentliche Einrichtungen dem Ruf gefolgt: Sowohl das Bildungsministerium als auch das Innen-, Außen- und Wirtschaftsministerium tummeln sich unlängst bei Mastodon. Insgesamt haben sich die Anmeldungen bei Mastodon seit der Musk-Übernahme verzehnfacht (Quelle: rbb). Aber lohnt sich der Wechsel? Oder ganz vorne angefangen:
Einfach gesagt: Mastodon ist ein Mikroblogging-Dienst, der 2016 in Jena gegründet wurde. Anders als bei Twitter und anderen bekannten Netzwerken stammt die Plattform aber nicht von einem einzigen Anbieter, sondern basiert auf offenen Protokollen und einem überspannenden Netzwerk, dem Fediverse. Wie bitte?
Da Mastodon auf Open Source basiert, können User:innen ihr eigenes Mini-Mastodon errichten. Und so besteht das Netzwerk mittlerweile aus vielen verschiedenen einzelnen Servern, sogenannten Instanzen – mittlerweile gibt es davon circa 13.000. Man kann sich diese Instanzen vorstellen wie verschiedene Mail-Programme, die trotzdem miteinander kommunizieren können. Dabei sind sie aber zum Beispiel nach Interessen, Themen oder Regionen eingeteilt. Ihr wollt mal auf Server-Entdeckungsreise gehen? Ab zu https://joinmastodon.org/servers.
Außerdem wird das zugrunde liegende Open Source Program ActivityPub auch dafür genutzt, ganz unterschiedliche Dienste zu etablieren. So gibt es mit Pixelfed zum Beispiel einen Instagram-Klon. Diese Gesamtheit der Dienste und Instanzen ist größtenteils miteinander verbunden und bildet so die sogenannte Föderation. Daher auch der Name Fediverse.
Seid ihr erstmal durch diese Instanzen durchgestiegen, ist Mastodon Twitter in vielerlei Hinsicht ähnlich, nur dass die Tweets hier Toots oder Tröts heißen und bis zu 500 Zeichen enthalten können. Statt zu retweeten, wird hier geboostet. Nutzer:innen können Text, Video, Bild, Audio und Links teilen. Aber es gibt auch ganz grundsätzliche Unterschiede zwischen den beiden Plattformen, die stark mit der Open Source-Basierung von Mastodon zusammenhängen.
Einige grundlegende Funktionen und Möglichkeiten funktionieren bei Mastodon ganz anders als bei Twitter & co. Konkret sind das aktuell vor allem die folgenden:
Ihr seht: Bei Mastodon herrschen doch ganz eigene Gesetze. Aber wie ist die Lage für User:innen zu bewerten? Warum könnte das interessant werden?
Mit Mastodon finden User:innen eine Social-Media-Plattform, die in vielerlei Hinsicht anders funktioniert als die gewohnten Plattformen. Und das bringt viele Vorteile mit sich.
Das klingt alles zu schön, um wahr zu sein? Wo ist der Haken? Oder:
Ja, ein paar Tücken gibt es natürlich auch bei Mastodon zu beachten. Und zwar vor allem diese:
Neben der großen Einstiegshürde stehen also auch andere problematische Grundlagen auf Mastodons Programm. Dennoch: Hier entscheiden immerhin alle gemeinsam, in welche Richtung es gehen soll. Aber ob Mastodon oder andere Alternativen wie Tumblr mit seinen 135 Millionen aktiven Accounts – Twitter ist nicht länger unangefochten auf Platz 1.
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