Versicherungen empfinden die meisten ungeachtet ihrer Wichtigkeit als unliebsames, dröges Thema. Im Zeitalter der sozialen Medien gäbe es eigentlich die perfekten Mittel, das Image ordentlich aufzupolieren und Lust auf Versicherungen zu machen. Aber wie ist das umsetzbar? Und welche Fallstricke warten in dieser Branche?
Das Beschäftigen mit dem Abschluss bestimmter Versicherungen hat einen ähnlichen Stellenwert wie die Terminvereinbarung für den nächsten Zahnarzttermin: Wir schieben es so lange vor uns her, bis wir es ganz unter den Tisch fallen lassen. So wirklich Lust hat eigentlich niemand, sich mit diesem Leidthema auseinanderzusetzen.
Fraglos ist es also ein großes Anliegen der Versicherungsagenturen, Vertreter*innen und Filialen, hier eine Kehrtwende einzuleiten. Ein potentielles Instrument: die sozialen Medien. Aber nicht nur Social-Media-Manager*innen können sich denken, dass das oft leichter gesagt als getan ist.
Bisher läuft es dementsprechend eher mau, wie eine Umfrage des Marktforschungsinstituts Heute und Morgen in einer Trendstudie herausfand: Eine absolute Mehrheit empfand den Social-Media-Auftritt von Versicherungen als langweilig oder zu unregelmäßig. Dennoch erwarten die meisten potentiellen Kund*innen, dass ihre Versicherung zumindest bei Facebook und Instagram aktiv ist. Falls ihr selbst in diesem Sektor tätig seid, fragt ihr euch bestimmt: Wie kann man hier anknüpfen?
Zwar wird im Marketing-Mix empfohlen, sich nicht auf einen einzelnen Kanal zu versteifen, doch gerade für das recht komplexe Thema Versicherungen lohnt es sich, sich auf die Medien zu beschränken, mit denen ihr euch auch wohlfühlt.
Die sozialen Netzwerke unterscheiden sich von klassischer Werbung maßgeblich in ihrem Fokus auf Interaktion. Aber hier tut sich auch schon die erste Falle auf: Wollt ihr einem Unternehmen, mit dem ihr noch eben witzige TikToks ausgetauscht habt, eure Gesundheit anvertrauen? Wohl eher nicht.
Einem Slalom gleich, müssen sich Versicherungen online kontinuierlich zwischen Kompetenz und Unterhaltung bewegen. Jedem Trend nachgehen müsst ihr als Versicherungsvertreter*innen immerhin nicht, doch wie wollt ihr die oftmals sehr vielschichtigen und komplexen Inhalte überhaupt darstellen?
Hier kommt euch womöglich das Suchverhalten eurer Kund*innen entgegen. Denn anders als in anderen Sektoren suchen diese im Kontext Versicherung nicht nach Produkten, sondern nach Lösungen für ihre Probleme. Stichwort Storytelling.
Interessiert an einem Social-Media-Workshop?
Wir bieten Workshops rund um das Thema Social Media an. Einen ganz generellen Einstieg oder zugeschnitten auf eure Marke mit der gewünschten Plattform. Wir freuen uns, mit euch in eure Kanäle eintauchen zu dürfen.
Setzt ihr euch einmal mit den Wünschen eurer potentiellen Kund*innen oder auch eurem eigenen Angebot auseinander, ergeben sich daraus durchaus einige Szenarien, in denen genau ihr als Retter*innen in der Not auftreten könnt.
Ob bestimmte Krankheitsfälle, der Erwerb von Eigentum oder Schäden am Auto – mit alltäglichen Problemfällen trefft ihr häufig auf offene Augen und Ohren. Zumindest wenn ihr euch dafür eine möglichst ansprechende Bildsprache überlegt, die auch emotional packt. Hier lohnt es sich, sich der eigenen Stärken bewusst zu sein.
Konzentriert euch doch zunächst auf eine bestimmte Zielgruppe, für die ihr besonders viele Angebote in petto habt. Im nächsten Schritt versucht ihr, diese zwecks Anreden und verschiedenen Aktionen zu einer zweiseitigen Kommunikation per Kommentarfunktionen, Likes und Shares zu bewegen.
In einem kurzen Post mal eben die Welt der Versicherungen zu erklären, ist dennoch ziemlich unmöglich. Viel mehr bieten sich hier YouTube-Videos an, in denen ihr verschiedene Problemlagen beleuchtet. Die Schreiberlinge unter euch dürfen natürlich auch die Geheimwaffe einer jeden Versicherung zücken: einen gut funktionierenden Blog auf eurer Website. Kombiniert ihr diesen mit einer lupenreinen Keyword-Recherche, punktet ihr nicht nur in Sachen SEO, ihr spielt euch auch noch selbst die Bälle zu.
Denn ein gut laufender Blog bietet euch wie von selbst kontinuierlich Content für eure Social-Media-Kanäle. Mit unterhaltenden Teasern verleitet ihr ganz unauffällig auf euren Blog. Wenn es besonders gut läuft, folgen euch die Massen wie zu einem Stand mit kostenlosem Ben & Jerry’s.
Big Player wie Barmer und Axa scheinen ihre Strategie für eine gut laufendes Social-Media-Auftreten gefunden zu haben. Zweifellos generieren die Versicherungen dadurch regelmäßig neue Kund*innen.
Ihre Kanäle aus diesem Grund einfach zu plagiieren funktioniert natürlich trotzdem nicht. Aber eure eigene crossmediale Brücke zwischen emotionaler Ansprache, einem großen Mehrwert und einer funktionierenden Kund*innenkommunikation könnte auch euch dabei helfen, das langweilige Image der Versicherungen langfristig aufzubrezeln. Und euch ganz nebenbei eine ganz neue Reichweite zu erschließen.
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