To Meme or not to Meme?
Positive Konnotationen stärken das Image eines Unternehmens im bestmöglichen Sinn. Im Internet hat währenddessen kein Trend so maßgeblich zur Humorentwicklung beigetragen wie Memes. Nur folgerichtig also, dass diese unverkennbaren Bild-Text-Konglomerate mittlerweile auch im Marketing Anklang finden. Doch Obacht vor Shitstorms und Peinlichkeiten!
Im WhatsApp-Chat mit Mutti, auf Instagram oder Facebook, aber auch auf eigens dafür vorgesehenen Seiten wie Reddit und 9Gag – Memes gehören zur DNA des Internets wie schlechte Witze über den Internet Explorer. Wer beim nächsten Familienabend mit unbrauchbarem Wissen auftrumpfen möchte, kann übrigens mal erklären, dass die Bezeichnung ‚Meme‘ schon viel älter ist als der zugehörige Hype, der ja erst seit 2012 so allgegenwärtig ist.
Das Wort stammt nämlich aus dem Buch „The Selfish Gene“ des Religionskritikers Richard Dawkins von 1976 und meint, dass es Viralität auch im anthropologischen und eben nicht nur im medizinischen Sinne gibt. Und wenn Memes eins können, dann viral gehen!
Eigentlich funktionieren Memes im Marketing so wie die Fabrik in der „Monster AG“ – aus Lachen wird bare Münze gewonnen. Darauf bauen beispielsweise auch Meme-Seiten wie FuckJerry, die ihre Reichweite für die Werbung namhafter Kund*innen wie Burger King, Paramount oder Deliverro zur Verfügung stellen.
Aber auch Einzelpersonen profitieren mittlerweile ungemein von viralen Memes, so lassen sich tatsächlich immer mehr Berühmtheiten bewusst in Memes einbauen, wie Drake auf dem Profil von Daquan. Sichtbarkeit durch virale, lustige Bilder zu erhöhen, bringt schließlich Unmengen Potential mit sich.
Solltet ihr jetzt nicht gerade genug Geld an der Seite liegen haben, um euch in den 15 Millionen Follower*innen schweren Account einzukaufen, ist das aber auch kein Problem. Besonders charmant sind Memes schließlich immer dann, wenn sie den DIY-Faktor mit sich bringen.
Ganz anders als bei Original-Content für andere Formate, könnt ihr bei Memes immerhin auf vorgefertigte Blanko-Vorlagen zurückgreifen. Solche findet ihr zum Beispiel in der Datenbank imgflip. Meme aussuchen, mit einem Text füllen, der zu eurer Brand passt – und online damit.
Dass dieser Marketing-Weg sowohl kosten- als auch zeitsparend ist, liegt auf der Hand. Doch genau hier liegt auch die Tücke. Zum einen solltet ihr euch unbedingt über die Herkunft und Bedeutung eures Memes informieren, beispielsweise bei Know Your Meme. Sonst handelt ihr euch womöglich ein sehr problematisches Image ein, wie bei Pepe the Frog, der vermehrt mit antisemitischen und rassistischen Texten versehen wurde. Zum anderen erreicht ihr auf den sozialen Netzwerken natürlich vor allem die Gen Z – und die hat ihre ganz eigenen Spielregeln.
Obwohl ganz klar geraten wird, sich an Trends zu orientieren, um überhaupt Aufmerksamkeit zu generieren, sind Memes teils schneller wieder out als die nächste Corona-Variante. Neben dieser zeitlichen Komponente natürlich auch inhaltlich einiges passen. Zu den wichtigsten Handgriffen beim Design eines eigenen Memes zählt logischerweise der Humor. Mit direkten Call-to-Actions macht man sich hingegen schnell zum Affen, das Unternehmen profitiert einfach vom Viralgehen und dem damit einhergehenden Bekanntmachen der eigenen Brand.
Für diese beiden Faktoren gilt somit klar, dass ihr eure Zielgruppe möglichst genau kennen solltet. Womit können sich die potentiellen Kund*innen identifizieren? Welche Situationen bringen sie zum Lachen? Wer dann noch das Talent hat, dieses Wissen in das passende Meme mit einer knackigen Betextung zu verbinden, kann ganz schön absahnen.
So profitiert als Positivbeispiel vor allem SIXT von ihrer ungemein gut funktionierenden Meme-Kampagne. Ihr Geheimrezept: Anstatt auf bereits bekannte Memes zu vertrauen, hat das Unternehmen kurzerhand eigene erschaffen, die augenzwinkernd auf aktuelle Geschehnisse verweisen.
Für ein komplett selbst designtes Meme ist das einfache Verständnis ohne groß nachdenken zu müssen unabdingbar, so ergibt es durchaus Sinn, Popkultur oder Politik in eure Witze zu integrieren. Erkundigt euch zudem auch immer über die Rechte hinter euren Memes, bevor die Rechnung doch noch teuer ausfällt.
Und wie bei allen Online-Marketing-Ideen: Seht es als Möglichkeit, aber auch als Commitment. Wer ein Meme pro Jahr postet, braucht sich über mangelnde Effizienz nicht zu wundern. Trotz der Gratwanderung, die das Phänomen sowohl inhaltlich als auch bezüglich kurzer Hype-Halbwertszeit darstellt, kann mit einem kleinen Redaktionsplan schon einiges an Vorarbeit geleistet werden. Und wer weiß, vielleicht sorgt ihr ja für den nächsten großen Lacher in den Familienchats der Nation.
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