So sympathisch der Internetauftritt eines Unternehmens auch wirken mag, besonders gut kommen immer noch authentische Blicke hinter die Kulisse an. Nicht selten nutzen Firmen dafür mittlerweile das Format des Imagefilms, das sich dank ganz unterschiedlicher Faktoren bewährt hat. Warum sich der Gang zum Regiestuhl lohnt? Wir haben uns mit dem Phänomen beschäftigt.
Das fehlt jetzt auch noch: Da wachsen die Anforderungen an möglichst proaktive, kreative und ausgefallene Social-Media-Postings auf allen Ebenen kontinuierlich an, dann kommen die Trend-Maker auch noch mit so einem Mammutprojekt um die Ecke. Aber tatsächlich kann sich die Mühe durchaus lohnen, die hinter so einem Imagefilm steckt.
Moment, Imagefilm? Also einfach eine Art Werbung? Jein.
Imagefilme sind so etwas wie die esoterischen Verwandten der Werbung, die weniger auf Call-To-Action und mehr auf eure Identität und Mentalität bauen.
Wer sich aber genau wegen der inneren Werte in euer Unternehmen verliebt, tritt im zweiten Schritt mit hoher Wahrscheinlichkeit eurer treuen Kundschaft bei. Indirektes Marketing der besten Sorte.
Wir wollen uns hier nicht selbst belügen: Hinter Imagefilmen steckt eine ganze Menge Arbeit. Aber wie bei den Social-Media-Auftritten gilt auch hier „Locker bleiben“. Obwohl es ganz unterschiedliche Arten von Imagefilmen gibt, verbindet sie meist der sehr ungekünstelte Blick hinter die Kulissen. Ihr wollt eben nicht ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen, sondern eure Firma vorstellen. Ob hochmodernes Start-Up oder klassischer Familienbetrieb – das Wichtigste ist stets, dass ihr euch treu bleibt. Sonst hagelt’s am Ende noch goldene Himbeeren.
Euer Imagefilm ist trotz des zweiten Wortteils natürlich kein Material für die Prime Time eines Privatsenders. Mit Längen von wenigen Sekunden bis circa zehn Minuten sprengen einige Imagefilme sogar durchaus den Rahmen einer Sendepause. Doch gerade weil der Umfang auch ein tiefergehendes Profil eures Unternehmens ermöglicht, ist es unabdingbar für ein modernes Auftreten. Ob eher an ein klassisches Porträt angelehnt oder im journalistischen oder dokumentarischen Tonfall – eurer Kreativität sind inhaltlich kaum Grenzen gesetzt. Auf der Hand liegen Interviews mit der Geschäftsführung oder Mitarbeiter*innen, Aufnahmen aus dem Arbeitsalltag oder Anekdoten über eure Firma. Aber euren inneren Steven Spielberg dürft ihr auch herauslassen – zumindest, wenn ihr die wesentlichen Schritte berücksichtigt.
Wer das eigene Unternehmen im guten Licht erstrahlen lassen möchte, muss erstmal wissen, wer überhaupt Interesse an dem Clip haben könnte. Im Zuge der Zielgruppeanalyse könnt ihr euch gleich darüber Gedanken machen, was diese Leute sich wohl von so einem Film erhoffen.
Eiskalte Selbstbeweihräucherung imponiert vielleicht der Chefetage, gefällt potentiellen Kund*innen aber ungefähr so sehr wie Graf Dracula Knoblauch.
Beim Imagefilm lohnt sich daher das Grübeln über die Intention hinter eurem Unternehmen. Habt ihr erst das ‚Warum‘ ergründet, könnt ihr auf dieser Basis eine Kernbotschaft definieren.
Erst im nächsten Schritt geht es dann ans Eingemachte, nämlich der Pre-Production. Ab hier nehmen die meisten die Hilfe einer Agentur in Anspruch, die das nötige Know-How mitbringt, um eure wildesten Träume in realistische Bahnen zu lenken. Nein, ein Raumschiff wird es nicht geben. Aber einen Drohnenflug über euer Firmengelände könnte durchaus drin sein! Verschiedene Stilmittel wie Farbgebung, Kameraeinstellungen oder Lichteinsatz können dann an eure grundlegenden Ziele und Ideen angepasst werden.
Und was könnte es inhaltlich zu sehen geben? Wenn von Storytelling die Rede ist, meint das vor allem den Spannungsbogen. Soll heißen: Am besten stellt euer Imagefilm ein Problem vor, für das genau IHR die Lösung bietet. Das funktioniert übrigens auch ganz ohne cineastische Großtaten der Marke „Ich bin dein Vater“. Am wirksamsten ist euer Film auf jeden Fall, wenn die hervorgerufenen Emotionen stimmen – Tränen der Rührung, Gänsehaut vor Spannung, Lachkrämpfe. Überraschungen sind immer gern gesehen.
Eine Luxus-Uhrenmarke hat natürlich andere Ansprüche an die professionelle Außenwirkung als der Hipster-Deko-Laden von nebenan. Daher ist die Wahl für die richtige Erzählart auch nicht unwesentlich. Während einige Unternehmen auf die harten Fakten und Zahlen pochen und möglichst informativ unterhalten wollen, steht bei anderen vor allem rein dokumentarisch die möglichst hautnahe Präsentation des eigenen Teams im Vordergrund. Für bestimmte Projekte lohnt sich das Engagement professioneller Schauspieler*innen, für andere hingegen das Konzipieren eines animierten Films. Generell gilt zwar, dass es immer gut ankommt, sich selbst nicht ganz so ernst zu nehmen. Doch einen gewissen Anspruch darf man eurem Imagefilm dennoch anmerken. Am Ende wollt ihr ja auch von euch als Investition überzeugen.
Habt ihr nun mehrere Wochen mit der Creme de la Creme Hollywoods am nächsten Blockbuster geschraubt, wollt ihr den Streifen natürlich auch einer möglichst großen Masse präsentieren. Wer den Imagefilm nach all dem Zeit- und Kostenaufwand nur auf einem Unter-Unterkapitel der eigenen Website versteckt, muss sich über nichts mehr wundern. Wirkungsvolle Streuung läuft natürlich über eine präsente Platzierung auf der eigenen Seite, aber eben auch auf YouTube und den sozialen Netzwerken.
Zwar können sich einige größere Unternehmen mit den richtigen Parametern auch eine Aufnahme in den TV-Werbeslots gönnen, doch sind die Weiten des Internets mit der Zielgruppen-Spezifikation am Ende natürlich die einfachere und günstigere Wahl für eine große Reichweite. Wo Imagefilme übrigens auch sehr gut performen: auf Messen. Wer bei einem solchen Eyecatcher nicht an eurem Stand stehen bleibt, ist selbst schuld. Also: Licht aus, Spot an.
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