1,8 Millionen US-Dollar zahlte KI-Gründer Avi Schiffmann für die Internetadesse zu einem Ki-Start-up Friend. Was kann das Tool und hat sich der Invest gelohnt?
Was ist Friend.com?
Friend ist ein KI-Anhänger von einem US-amerikanischen Start-up. Dieses Gerät in runder Pillenform könnt ich entweder mit einer Kette um euren Hals tragen oder an eure Kleidung stecken.
Durch ein integriertes Mikrofon nimmt das Gerät Umgebungsgespräche auf und ist dabei die ganze Zeit auch direkt ansprechbar. Als Antwort schickt das Gerät Textnachrichten auf euer Smartphone.
Dabei gibt der KI-Freund Bestätigung und spricht der Trägerin oder dem Träger Mut zu. Dabei kann „Friend“ auch über eure zwischenmenschlichen Beziehungen sprechen oder euer Verhalten kommentieren.
Mit diesem Trailer stellte das Start-up sein KI-Tool vor:
Was ist die Geschichte hinter Friend.com?
Hinter „Friend“ steckt Erfinder Avi Schiffmann, der erstmals 2020 bekannt wurd. Damals bekam der damals 17-jährige einen Webby Award, den „Oscar des Internets“, für seine Programmierung eines Live-Trackers, der die Corona-Fallzahlen weltweit aufzeigte.
„Friend“ ist nun aus ganz persönlichen Gründen entstanden: Der Harvard-Student fühlte sich häufig einsam und entwickelte auf dieser Basis die KI-Anwendung Friend, die als Ersatz oder als Ergänzung für echte Freund:innen dienen soll. Anfangs sollte Friend dabei auch noch Aufgaben als Produktivitätstool erledigen, diese Idee verwarf Schiffmann aber wieder.
Mit dieser Idee begeisterte der Junggründer im Juli Investor:innen, die circa 2,5 Millionen US-Dollar in das Start-up investierten. Gesellschafter bewerteten das Support laut TechCrunch mit 50 Millionen US-Dollar. Von den 2,5 Millionen US-Dollar gab Schiffmann 1,8 Millionen US-Dollar für den Domain-Namen Friend.com aus.
Wie und wo könnt ihr Friend.com kaufen?
Friend soll ab Januar 2025 in den USA und Kanada mit einer ersten Auflage aus 30.000 Stück verfügbar sein. Schon jetzt können dafür Vorbestellungen getätigt werden. Die Kosten pro Exemplar belaufen sich aktuell auf 99 US-Dollar.
Hier könnt ihr friend.com vorbestellen: Link zum KI-Wearable
Bisher ist noch nicht bekannt, wann das KI-Wearable auch in Europa erhältlich sein wird.
Was sagen Kritiker:innen zu Friend?
Zu Friend gab es in den letzten Wochen viele Debatten, die nicht zuletzt durch die hohen Kosten der Domain angekurbelt wurden. Dabei stehen verschiedene Kritikpunkte im Fokus.
- Viel Geld für Nichts?
Bislang steckt hinter „Friend“ vor allem ein Mikrofon und eine ChatGPT-KI. Damit bezahlen die Nutzer:innen viel Geld für wenig Technik. - Transkript des eigenen Lebens
Friend zeichnet alles auf. Wirklich alles. Diese Aufzeichnungen werden zu einem Transkript umgewandelt und auf dieses reagiert die KI schließlich. Wer selbst sein ganzes Leben aufzeichnen möchte, kann das hiermit machen- aber ob die Mitmenschen auch mit einer kompletten Aufzeichnung einverstanden sind? - KI-Freund:innen ersetzen keine Menschen
61% der Jugendlichen und jungen Erwachsenen leiden laut Berkeley-Bioethik-Professorin Jodi Halpern an Einsamkeit. Eine KI kann dieses Gefühl aber höchstens auf kurze Zeit ausgleichen.
Fazit: Friend ist nicht unbedingt freundlich
Viel Überwachung, wenig Freundschaft. Mit „Friend“ veröffentlicht Avi Schiffmann ein Tool, das viele Möglichkeiten verspricht, aber mit Vorsicht zu genießen ist. Zum einen ist weder klar, wo die Daten aus dem eigenen Leben überhaupt landen, zum anderen kann ein KI-Tool nicht ernsthaft menschlichen Kontakt ersetzen. Wie die Rückmeldungen nach dem Launch ausfallen werden, bleibt daher spannend.
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