In der eigenen Nische frei nach dem Motto „Eine Hand wäscht die andere“ zu arbeiten kann auch im Online-Sektor ziemlich große Früchte tragen. Besonders beliebt ist dabei seit einiger Zeit das Affiliate-Marketing, das sich in allen großen Formaten ziemlich wohl fühlt – und mit etwas Glück zum Selbstläufer wird.
Aus klassischen Hollywood-Filmen kennt man sie noch, sonst sind sie aber nahezu von der Bildfläche verschwunden: die Staubsauger-Vertreter. Mit denen teilt sich das Affiliate-Marketing zwar hauptsächlich das Provisionssystem, doch genau diese Entwicklung demonstriert auch anschaulich, wie anders Werbung heute funktioniert. Keine große Überraschung – sie kommt am besten übers Internet an.
Für jede noch so kleine Anschaffung informieren sich Menschen zuvor auf Vergleichsportalen, bei Blogs oder auf Social Media. Es wird verglichen, was das Zeug hält – aber auch die Zeit der Impulskäufe rückt dank Mobile Payment und Datenflut immer näher. Auftritt der Influencer*innen.
Bei diesem Wort denken die meisten zwar vor allem an die großen Player im Beauty- und Lifestyle-Sektor, die ihre Gen-Z-Follower*innen mit teils sogar recht offensivem Product Placement voll kleistern, doch im eigentlichen Sinn gilt es auch für ganz andere Bereiche. Denn was sich genau diese Business-Modelle mit dem liebevoll gestalteten Handwerker-Blog gemeinsam haben, ist eben oft das Affiliate-Marketing als Monetarisierungsmethode.
Wenn ein Format die eigene Reichweite anbieten möchte, um die passenden Produkte zu vermarkten, bringt das natürlich auch seine Vorteile für den Vertrieb des Produkts selbst. Aus diesem Grund wird Affiliating auch zum Performance Marketing gerechnet, denn eigentlich geht es hauptsächlich um die geschickte Vorstellung der Geschäftsmodelle anderer. Somit funktioniert das Provisionssystem also ganz ähnlich wie das klassische Hands-On-Marketing: Wenn du meine Marke an die Leute bringst, gibt es Kohle.
Das läuft im Falle des Affiliate-Marketings entweder über Pay-per-Click, Pay-per-Sale oder Pay-per-Lead. Während die ersten beiden noch recht selbsterklärend sind, erlangt man bei letzterem dann die Provision, wenn die Interessenten eine Kontaktaufnahme tätigen, beispielsweise eine Newsletter-Registrierung oder einen Download.
Affiliate-Marketing ist sehr individuell und kann eigentlich mit so ziemlich jeder Nische Früchte tragen. Habt ihr euch also, in welcher Form auch immer, eine gewisse Reichweite aufgebaut, geht der Weg zunächst zu den beiden Big Playern. Was für eine Überraschung: Einer von beiden heißt Amazon. Während dieser seine eigenen Produkte per Links anbietet, gibt es beim anderen großen Tier awin eine ganze Reihe an Partnerprogrammen, aus denen ihr euch das passende herauspicken könnt. Doch auch neben diesen beiden gibt es einige Affiliate-Netzwerke, die Merchants mit den Affiliate-Partner*innen in Verbindung setzen und sich um den Transfer von Provisionen kümmern.
Auch kleinere In-House-Partnerprogramme haben ihren Charme, da so ein direkter Kontakt zu den Merchants besteht und individuell passende Deals ausgehandelt werden können.
Wenn ihr euch eurer Nische und eurer Kundschaft bewusst seid, sollte das mit dem richtigen Partner also noch schneller klappen als bei Parship. Nur sollten Inhalte und Angebot schon zusammenpassen. Will heißen:
Euer Modelleisenbahnblog-Blog wird keine Links für Fußballschuhe benötigen.
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Gestaltet ihr euren Content aber qualitativ hochwertig und kommt gut beim Zielpublikum an, wächst auch die Wahrscheinlichkeit, dass sich eure Follower*innen für eure Empfehlungen interessieren. Also ran an den Affiliate-Speck: Jetzt kommt es aber natürlich auf das richtige Maß an Links an – niemand mag aggressive Werbeblöcke. So lange eure Empfehlungen aber authentisch wirken, könnt ihr selbst zum Nischen-Influencer avancieren. Besonders beliebt sind dabei immer Produktbilder und Selbsttests – so gewinnt ihr das Vertrauen des Publikums und stärkt nebenbei noch euer Image. Eine ganze Schar an Fliegen mit einer Klappe!
Habt ihr das richtige Partner-Programm gefunden, verlinkt ihr einfach die von euch besprochenen Produkte. Wenn User*innen dann auf diesen Link klicken, laden sie automatisch einen Cookie herunter, der sich ihren Pfad merkt und euch bei der richtigen Conversion (z.B. Kauf oder Registrierung) belohnt. Damit eure Bühne und damit auch eure Affiliate-Einnahmequelle auf Dauer wächst, gilt die übliche Dreifaltigkeit der Reichweitenstreuung: SEO, E-Mail-Listen und eine effektive Keyword-Recherche.
Kommen wir zu einem nicht ganz unwichtigen Punkt: der Vergütung. Für die zuvor erwähnten langfristigen Kund*innengewinnung in Form von Registrierungen oder Downloads gibt es logischerweise auch die größte Belohnung. Ansonsten sind die Partnerprogramme in verschiedene Kategorien einzuteilen. Geht es um erschwingliche Produkte, die jedoch ein großes Publikum erreichen, fällt die Pro-Stück-Bezahlung niedriger aus. Hochbezahlte Programme werben hingegen für teure Nischen-Produkte, die nur wenige Abnehmer*innen finden. Hochvolumige und gleichzeitig hoch bezahlte Produkte und Programme gibt es hingegen nur sehr wenige. Ihr solltet euch also überlegen, welche Art von Programm am besten zu eurer Branche passt, denn lukrativ können auf Dauer alle sein.
Für Interessent:innen eurer Produkte lohnt sich der Blick, um herauszufinden, was da eigentlich hinter euren Produkten steckt.
Wenn ihr euch einmal etabliert und in die richtigen Partnerprogramme hereingeschleust habt, ist Affiliate-Marketing ein Selbstläufer. Natürlich könnt ihr euren Content weiterhin um beworbene Produkte herum gestalten, die Einnahmen sind ab einer gewissen Reichweite aber fast bombensicher. Während die eine Seite also eine günstige Werbemöglichkeit mit einem geringen finanziellen Risiko erhält, profitiert ihr von einer entspannten Einnahmequelle.
Die schönste Symbiose seit die Ameise die Blattlaus zum ersten Mal gemolken hat.
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Im Vergleich zu anderen Online-Marketing-Werkzeugen ist das Affiliate-Marketing außerdem weder zeit- noch ressourcenaufwendig. Und rein theoretisch sind euren Einnahmen auch keine Grenzen gesetzt.
Doch natürlich hat auch die perfekteste Strategie irgendwo ihren Haken. Doch der vom Affiliate-Marketing ist gegen den von Captain Hook doch recht mickrig. Denn eigentlich besteht die größte nur Gefahr darin, dass ihr stets von anderen Unternehmen abhängig seid. Wenn deren Produkte oder Websites also unansprechend sind, könnt ihr euch noch so ins Zeug legen – auf Dauer werden die Kund*innen wegbleiben. Das stört das Herz der Planungsneurotiker*innen natürlich, doch mit genügend Recherche sollten sich solche Fehlgriffe auch gut vermeiden lassen. Vergessen solltet ihr jedoch nie, dass ihr nicht als reine Werbeseite verstanden werden wollt. Priorität Nummer 1 hat also weiterhin euer Content! Übrigens läuft auch ein Großteil des Social Commerce über Affiliate-Links – und somit auch die Zukunft des Online-Marketings.
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